Recherchehilfe „Wohin fließt meine Miete“

Viele Mieter*innen fragen sich, wohin ihre Mietzahlungen gehen, wer daran verdient und wie diese Wohnungsverwerter strukturiert sind.

1. Eigentümer*in ermitteln
Wenn eure Ansprechpartner*in nur eine Hausverwaltung ist (bei Padovicz oft Factor oder Vivo), und die Eigentümer*in euch unbekannt bleiben, ist der erste Weg zum Grundbuchamt. Dort könnt ihr nach Vorlage eures berechtigten Interesses (z.B. Mietvertrag) ermitteln wer Eigentümer*in der Gesellschaft ist.

2. Eigentümer-Gesellschaft
Handelt es sich um eine GmbH (wie z.B. die Siganadia Grundbesitz GmbH und CO KG) oder eine andere Kapitalgesellschaft, findet ihr sie im Handelsregister. Das Handelsregister könnt ihr kostenlos beim Amtsgericht Charlottenburg einsehen, oder, in etwas verkürzter Form bei northdata.de. Handelt es sich um eine ausländische Gesellschaft könnt ihr Informationen über opencorporates oder für Unternehmen aus Großbritanien hier sammeln.
Ein Tipp: Die meisten Häuser sind im Besitz kleinerer GmbHs. Diese GmbHs gehören wiederum größeren. Um zu klären wieviele Häuser im Besitz einer Unternehemnsgruppe oder eines ähnlichen Geflechts sind, lohnt es sich diese Eigentümer*in-Kette und/oder der Geschäftsführer*innen konsequent zu dokumentieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Am besten benutzt ihr dafür Tabellen und richtig fancy Visualisierungen wie Onodo. Denn ansonsten werdet ihr schnell von der Datenflut erschlagen und eure Ergebnisse sind auch nicht nutzbar.

3. Geschäftsberichte, Bilanzen usw.
Ab hier wird es differenzierter. GmbHs sind beispielsweise bilanzierungspflichtig. Sie müssen öffentlich im Bundesanzeiger über ihre finanziellen Verhältnisse (Vermögen / Schulden) Auskunft geben. Hier könnt ihr zumindest die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnung einsehen. Aktiengesellschaften veröffentlichen Geschäftsbeichte und auch Fonds haben ähnliche Formen um für sich zu werben und Investor*innen Einsicht zu geben. Ahnliche Seiten wie den Bundesanzeiger gibt es in anderen Ländern auch wie z.B. für Firmen in Großbritanien oder Belgien.

4. Und mehr?
Klar, es gibt noch viele weitere Arten um mehr über eure Hauseigentümer*in zu erfahren. Die guten alten Suchmaschinen, Telefonbuch, Presseartikel usw. tun es manchmal auch um mehr zu erfahren, was euch weiterhilft.

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