Über uns

Es reicht! Mieter*innen wehren sich gegen die Geschäftsgebaren des Firmengefelechts rund um Gijora Padovicz. Seit den 90er Jahren kauft er im großen Stil Wohnhäuser in Berlin, saniert, oft mit öffentlichen Geldern, und wirft die Altmieter*innen auf die Straße. Immer wieder haben sich Mieter*innen gegen Padovicz zusammengetan, immer wieder gab es Erfolge gegen diesen big Player der Immobilienbranche. Wir wollen diese wehrhaften Mieter*innen mit Informationen unterstützen und sie zusammenbringen.

Kontakt zu uns bekommt ihr per Mail: padowatchblog@riseup.net

Die Vernetzung von Padovicz-Betroffenen trifft sich seid April 2018 monatlich in großer Runde und dazwischen in Arbeitsgruppen. Falls ihr mitmachen wollt, meldet euch bei uns oder sprecht uns bei den zahlreichen Straßenfesten an!

Allgemeiner Aufruf

Unternehmensgruppe Padovicz? Enteignen!
Mieter*innen wehren sich gegen Verdrängung und Leerstand

Der Immobilien-Entwickler Gijora Padovicz macht seit den 90er Jahren als Käufer und Sanierer ganzer Wohnblöcke von sich reden – vor allem in Friedrichshain. Eng verknüpft mit dem Berliner Senat war er einer der großen Profiteure der öffentlichen Sanierungsförderungen im Rahmen des Stadtumbaus der 2000er Jahre. Allein in Friedrichshain hat er die Hälfte aller Subventionen für die Altbau-Sanierung abbekommen. Kommunale Wohnungsbaugesellschaften wie die WBF, verkauften ihm für Spottpreise ihre Bestände. Der Auftrag von der Politik: Aufwertung der Innenstadt.

Kein Stadterneuerer, sondern Wohnraumvernichter
Die Folgen für Mieter*innen waren, und sind, verheerend: Mieterhöhungen, Zerstörung sozialer Strukturen und letztlich Verdrängung. Die von Padovicz beauftragten Hausverwaltungen (Factor, Vivo und Neumann) verweigern die Instandhaltung und erhöhen beständig Kaltmiete und Betriebskosten. Wohnungen stehen jahrelang leer, verbliebene Mieter*innen werden in Unwissenheit gelassen und in ihrem Zuhause nur noch geduldet. Die Methode ist seit den 90er Jahren gleich geblieben: Erst verfallen die Häuser, dann wird mit teilweise rabiaten Methoden (plötzliche Brände, Wasserrohrbrüche, aufgebrochene Wohnungen usw.) entmietet, um bei Gelegenheit (z.B. wenn wieder Fördermittel fließen), so billig wie möglich zu modernisieren. Selbst die beauftragten Handwerksfirmen beklagen regelmäßig unbezahlte Rechnungen – mehr als 250 Firmen mussten mittlerweile Konkurs anmelden. Trotz des Geschätsgebarens und nachgewiesenem Fördermittelbetrug, arbeitet die Politik weiter mit den Padovicz-Firmen zusammen. Zuletzt verkaufte der Senat Bauland an Padovicz in der Rummelsburger Bucht.
Padovicz ist sicherlich nicht der einzige, der mit Wohnraum Profite macht. Auch sind seine Methoden gegen Mieter*innen nicht ungewöhnlich auf dem deregulierten Berliner Wohnungsmarkt. Dennoch läßt sich am Beispiel Padovicz zeigen, wie wichtig das Einverständnis und das Aufwertungs-Interesse der hiesigen Bezirks- und Landespolitik für solche Investor*innen ist.

Aufklären, vernetzen, widersetzen!
Immer wieder stehen Mieter*innen der geballten Macht der Padovicz-Unternehmensgruppe allein gegenüber. Hierzu wollen wir ein Gegengewicht schaffen. Durch Informationen, durch Vernetzung und durch gemeinsame Aktionen. Wir wollen uns in den kleinen und großen Auseinandersetzungen mit der Unternehmensgruppe Padovicz unterstützen. Denn nur gemeinsam können wir dieses Geschäft so unprofitabel wie möglich machen. Zu lang wurde auf den Senat gehofft, in dessen Auftrag und mit dessen Unterstützung Padovicz arbeitet. Wir forden: Schluss mit den Kooperationen, Rückabwicklung der Deals mit Padovicz und letztlich Auflösung der Unternehmensgruppe Padovicz im Interesse der Mieter*innen.

english version

Padovicz Corporate Group? Expropriate!
Tenants fight against displacement and vacancies

The real estate developer Gijora Padovicz has been working since the 90s as a buyer and renovator of entire blocks of flats – above all in the Friedrichshain neighborhood. Closely connected with the Berlin Senate, he was one of the profit-makers and beneficiaries of the public renovation subsidies within the framework of the Urban redevelopment of the 2000s.

In Friedrichshain alone, he was granted half of all the subsidies for the renovation of old buildings. Municipal housing companies like the WBF, sold him for ridicule prices their holdings. The official mandate of politics: to upgrade the inner city.

This is not a city renovator but a destroyer of living spaces.
The consequences for tenants were, and are, devastating: rent increases, destruction of social structures and ultimately displacement. The Padovicz commissioned property management companies (Factor, Vivo and Neumann) refuse maintenance and constantly increase rent and maintenance costs. Apartments have been vacant for years and remaining tenants are left powerless and forced to accept unfair conditions or leave.

The method has remained the same since the 90s: first the houses fall into disrepair, then with partly rough methods (sudden fires, burst water pipes, broken flats, etc.) vacated in order to modernize on the right occasion (e.g. when subsidies flow again), as cheaply as possible. Even the companies comissioned by Padovicz regularly complain about unpaid invoices: more than 250 companies had to file for bankruptcy in the meantime. In spite of the business conduct and proven subsidy fraud, state politicians continue to work with the Padovicz companies. Most recently, the Senate sold building land to Padovicz in the Rummelsburger bay.

Padovicz is certainly not the only one who has made profits with living space and his methods against tenants are not unusual. Also, these methods against tenants are not unusual on the deregulated Berlin housing market. Nevertheless, the example of Padovicz shows how important is the interest of the local district and regional policy in upgrading and supporting such type of investors.

Enlighten, network, resist!
Again and again, tenants are standing in the way of the concentrated power of the Padovicz Group. For this purpose we want to create a counterweight and counter action through information, networking and joint actions. We want to be involved in all that relates to support the disputes with the Padovicz Group.
Because only together we can make this business as unprofitable as possible. Too long has been waited for the Senate, on whose behalf and with whose support Padovicz work is made possible. We demand: end of the cooperation with such investors, unwinding of the deals with Padovicz and ultimately dissolution of the Padovicz Group in the
interests of tenants.

Informations on Padovicz, the houses and network actions on
padowatch.noblogs.org

Which houses belong to Padovicz, in which conditions they are, how many house are empty waiting for their speculative profit and how satisfied are its tenants? Take part in our survey and study on padowatchblog@riseup.net