Im Geschäftshaus Kurfürstenstr. 79 residiert seit 2017 der Landesverband der Alternativen für Deutschland (AfD). Das Haus gehört mindestens seit 2012 der Firma „Kurfürstenstraße 79, 79 A, Keithstraße 22-24 Grundstücksgesellschaft mbH“. Die Geschäftsführer sind Gijora Padovicz und der ebenfalls als Aufkäufer von Immobilien bekannte Julian Gregor Kunz. Sitz der Firma ist das Bayer-Haus, der Firmensitz der Unternehmensgruppe Padovicz (Kurfürstendamm 178/179). Die Bilanz von 2013 weist das Gebäude mit rund 1,55 Mio. Euro aus. Der Kauf wurde komplett durch Bankkredite finanziert. Verkauft hat das Haus das Ehepaar Peter und Gerlinde Dräger, die auch gleich noch ein Baugrundstück im Britzer Maulbeerweg übergaben. Die von ihnen zur Verwaltung gegründete „Ingenieurgesellschaft Kurfürstenstraße 79 mbH“ war mit rund 2 Mio im Minus und vermietet weiterhin die Büroflächen und Parkplätze.
Laut eigenen Angaben hat die Berliner AfD große Schwierigkeiten Räumlichkeiten zu finden. Die Bundesgeschäftsstelle am Lützowplatz konnte 2013 nur durch Unterstützung einer CDU-nahen Anwaltskanzlei ihre Räumlichkeiten beziehen. 2016 dann durften sich die Berliner AfD-Abgeordneten Frank-Christian Hansel und Kristin Brinker auf Kosten des Abgeordnetenhauses Bürgerbüros leisten. Diese Bürgerbüros mieteten sie von Padovicz im Geschäftshaus Kurfürstenstraße 79. Daraus wurde dann 2017 die Landesgeschäftsstelle im 1. OG des Hauses. Mittlerweile finden dort regelmäßig Schulungen und Treffen der AfD statt.
Dass sich Padovicz, zumindest passiv durch Stellung der Räume in der Kurfürstenstraße 79, an dem rassistischen und anti-libertären Treiben der AfD beteiligt, geht weit über das hinaus, was er sonst mit „Profitmaximierung“ entschuldigt.
Die Unterstützung der AfD durch Immobilien-Unternehmen ist dabei nichts Neues. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass u.a. die Kölner Firma „WvM Immobilien und Projektentwicklung“ (hat auch einen Sitz in Berlin Prenzlauer Berg) sowie der Immobilien Milliardär Henning Conle der AfD fünfstellige Beträge gespendet haben. Die AfD fordert was der Immobilien-Branche gut tut: Abschaffung der Regulierung des Immobilienmarktes, Reduzierung der Grunderwerbssteuer, Erhöhnung der staatlichen Förderung von Wohungseigentum und natürlich üppige Bauförderungen.