Angeblich internationale Anerkennung findet gerade die Architektur des Büro-Neubaus von Padovicz an der Ecke Greifswalder Straße / Heinrich-Roller-Straße. Auf 2.000 m2 bietet Spaces seit Fertigstellung des Hauses im November 2019 CoWorking-Plätze im oberen Marktsegment (Einzelplatzbüro mit 15m2 für 1.009 Euro/Monat) an.
Offenbar so unerfolgreich, dass eine Marketing-Offensive gestartet wurde: Allein die Teilnahme an den Architekturwettbewerben „Architizer A+ Awards“ und „THE PLAN Awards“, wird als Siegeszug Berliner Baukunst bzw. Betonherstellung gefeiert. Der Chefarchitekt Sergei Tchoban muss für die Vermieter*innen auf Youtube 20min erklären was sowieso offensichtlich ist: Es geht um die massive Fassade, um Beton, um Glas und um geschwungene Türgriffe. Das Video zeigt nicht nur die triviale Vielklugheit der Baubranche, sondern auch die Geisteshaltung einer Zunft, die sich um die Auswirkungen des eigenen Tuns keine Gedanken machen muss. Mieten will da trotzdem keine*r. Das Haus bleibt leer und wohl ein Abschreibungsobjekt für die Eigentümer.
Verantwortliche Bauherren sind Vater Gijora und Sohn Jerry Padovicz, die sich das Eigentum an dem Gebäude mit dem Geschwisterpaar Bianca und Peter Nagel teilen. Die GbR Nagel & Padovicz agiert seit vielen Jahren. Die Nagel-Firma M.F.P.N. Projektmanagement GmbH hat auch bei dem Bürobau in der Greifswalder Straße das Projektmanagment übernommen. Im Erdgeschoss hängen sogar Teile der Kunstsammlung von Bianca Nagel. Am Bau konkret beteiligte Firmen waren die bereits oft für Padovicz tätigen z.B. die Ingenieurbüros Franke, sowie Bendel Bradke & Lang, die Fensterbaufirma Hans Timm und Schindler Aufzüge.
Wie wir auf Indymedia lesen durften, schenkten Anwohner*innen dem Bau letzte Woche keine Anerkennung sondern Farbbeutel: „Mit jedem Quardratmeter Luxusbüro steigen die Preise für umliegende Gewerbe und Wohnungen.“