Samstag, 5. Februar 2022, 14:00 – 16:00 Uhr
Hauptstraße/Kynaststraße (Nähe S-Bahnhof Ostkreuz)
Am 5.2.2021 wurden etwa 100 Menschen aus einem selbstorganisierten Camp an der Rummelsburger Bucht geräumt. Politiker*innen aus Senat und Bezirk verteidigten die Zwangsräumung damit, man habe die Menschen vor den eisigen Temperaturen des damaligen Wintereinbruchs in Sicherheit bringen wollen. Schnell wurde jedoch klar, dass mit der Räumung den Investorenplänen an der Bucht der Weg freigemacht werden sollte.
Vertreter*innen der Coral World Berlin GmbH (CWB), die auf dem Areal ein Riesenaquarium als Tourismusprojekt errichten will, hatten vom politisch zuständigen SPD-Bezirksstadtrat von Lichtenberg Kevin Hönicke gefordert, dass Gelände bis 31.Januar 2021 zu räumen. Knapp eine Woche nach der von dem international tätigen Konzern gesetzten Frist folgte die Räumung. Wenige Stunden später teilte Hönicke Verantwortlichen von CWB per Mail mit, dass der von ihnen geforderte Zustand nun hergestellt sei. Schon am Tag darauf rollten die Bagger zur Durchsetzung der Investorenträume. Das ist nur ein prägnantes Beispiel, wie die Politik Investoren den roten Teppich ausrollt und Menschen mit wenig Einkommen beiseite geräumt werden. An der Rummelsburger Bucht sind neben den Bewohner*innen des Camps auch die Nutzer*innen der Wagenplätze Sabot Garden, DieselA und die Mollies und zahlreicher Boote vertrieben worden. Die beiden Häuser Hauptstraße 1 G-H, die vom Wohnkonzern Padovicz systematisch entmietet wurden, sollen demnächst abgerissen werden.
Mit Unterstützung der Politiker*innen aller Parteien wurde das Areal Rummelsburger Bucht von einkommensarmen Menschen freigeräumt, damit Coral World, Padovicz, Investa GmbH und Groth Gruppe, um nur die wichtigsten kapitalistischen Player zu nennen, ihre Profitmargen auf dem Areal steigern können. Wir konnten diese Räumung nicht verhindern. Aber wir werden weiter Sand im Getriebe sein, gegen die Umwandlung der Rummelsburger Bucht zum Spielfeld der Immobilienkonzerne. Das wollen wir mit der Kundgebung um ersten Jahrestag der Räumung am 5.2. deutlich machen. Wir laden ehemalige Bewohner*innen der verschiedenen im letzten Jahr verdrängten Projekte ein, bei der Kundgebung das Wort zu ergreifen. Und wir machen deutlich, dass die Entwicklung an der Rummelsburger Bucht Auswirkungen auf die Nachbarschaft hat. Beispiele sind die Kündigung des Kulturstandorts Zukunft am Ostkreuz und der geplanten Ostkreuzcampus durch Pandion im angrenzenden Laskerkiez. Über den Widerstand dagegen werden Vertreter*innen der Stadtteilinitiative „Wem gehört der Laskerkiez?“ informieren. Wir wollen mit der Kundgebung den Widerstand gegen die Gentrifizierung, der sich in Gegend im letzten Jahr gut entwickelt hat, auch 2022 lautstark Ausdruck verleihen.
Für uns gilt weiterhin: Die Investorenträume von Padovicz Pandion und Co. zum Platzen bringen